Nach monatelangen Vorbereitungen wurden am Freitag, 27. November 2020 in Zürich die ersten Stolpersteine für Schweizer Opfer des Nationalsozialismus gesetzt. Auftakt/Medienorientierung im Rathaus Zürich waren ausgebucht
Regierungsrätin Jacqueline Fehr sprach von den Stolpersteinen als ein "Material gewordener Weckruf".
"Wer stolpert, gerät aus dem Tritt. Wer aus dem Tritt gerät, fällt aus dem Trott. Wer aus dem Trott fällt, wacht auf."
(Die ganze Rede am Ende des Beitrags als PDF.)
Per Video-Einspielung wandten sich Katja und Gunter Demnig (Künstler/Initiant) an die Anwesenden; sie betonten, wie gerne sie vor Ort gewesen wären und teilgenommen hätten.
Andreas Strehle, Präsident des Vereins Stolpersteine Schweiz, präsentierte die höchst unterschiedlichen Schicksale und Lebenswege der ersten sieben Menschen, für die in Zürich ein Stolperstein gesetzt wurde.
Stolpersteine wurden gesetzt für
>>> Lea und Alain Berr,
>>> Josef Traxl und
>>> Albert Mülli.
Der Zürcher Stadtrat Richard Wolff sprach äusserst beeindruckend über die Holocaust-Opfer in seiner eigenen jüdischen Familie und erzählte, wie ihn die Stolperstein-Setzungen für seine Angehörigen in Stadtoldendorf und Berlin nachhaltig berührten.
"Dies ist die dritte Stolperstein-Setzung, in die ich direkt involviert bin." (Die ganze Rede am Ende des Beitrags als PDF.)
Monika Flieger übersetzte in Musik, schuf mit Akkordeon und Gesang jene Klangräume, die über Sag- und Erzählbares hinausführen.
Anschliessend wurden vor den früheren Wohnorten der Opfer die sieben Stolpersteine gesetzt. Vorstandsmitglied und Pfarrer Roland Diethelm gestaltete auf die einzelnen Opfer abgestimmte Rituale des Eingedenkens, Angehörige sprachen, Schülerinnen und Schüler einer Maturaklasse des Gymnasiums Rämibühl sowie weitere Rednerinnen und Redner teilten ihre Gedanken mit den zahlreichen Anwesenden, Robert Levy sprach für die jüdischen Opfer das Jiskor.
Fotos der Steinsetzungen unter den jeweiligen >>> Stolpersteinen zu finden. Die Fotos stammen alle von Alain Picard.
Einen Eindruck vom Auftakt und den ersten Zürcher Stolpersteinsetzungen vermittelt das Video von Erich Schmid und Ruth Schläpfer, basierend auf Aufnahmen von Klaus Rozsa.
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